Die Normandie ist schön. Wahrscheinlich eine der schönsten Landschaften, die wir bisher mit unserer Wilma bereist haben. Bei aller Schönheit wird man hier fast überall an die schrecklichen Ereignisse des zweiten Weltkrieges und die Landung der Alliierten 1944 an den Stränden der Normandie erinnert.
Wir haben uns vorgenommen, uns auf unser Reise durch die Normandie viel Zeit zu nehmen und viele geschichtsträchtige Orte zu besuchen. Neben einigen Museen und diversen Schauplätzen der Geschichte, haben wir bereits einen kanadischen Soldatenfriedhof besucht.
Gestern führte uns unser Weg dann nach La Cambe und zum dortigen deutschen Soldatenfriedhof. Die Anlage ist sehr weitläufig und wurde vom Chefarchitekten des Volksbundes, Robert Tischler, entworfen.
Die Anlage befindet sich ca. fünf Kilometer südwestlich des bekannten Omaha-Beaches, einer der beiden Landungszonen der US Army am D-Day 1944. Auf diesem Friedhof ruhen mehr als 21.000 deutsche Soldaten, die im zweiten Weltkrieg gefallen sind.
Zunächst befand sich hier eine von den US Streitkräften angelegte Kriegsgräberstätte, auf der die gefallenen deutschen und amerikanischen Soldaten in zwei benachbarten großen Grabfeldern bestattet wurden.
Nach Kriegsende wurden die amerikanischen Soldaten exhumiert und ca. zwei Drittel zurück in die USA überführt. Die hier verbliebenen amerikanischen Soldaten wurden zum American Cemetery and Memorial in Colleville-sur-Mer, direkt oberhalb des Omaha Beaches beigesetzt.
Der Deutsche Volksbund strebte nach dem Ende des Krieges sechs große deutsche Kriegsgräberstätten in der Normandie an. Durch den deutsch-französischen Vertrag über die Kriegsgräberstätten von 1954 ging die Zuständigkeit für die Anlage offiziell an den Volksbund über. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich ca. 8.000 gefallene deutsche Soldaten auf diesem Friedhof. In den folgenden Jahren wurden weitere ca. 12.000 gefallene deutsche Soldaten aus einer Vielzahl an Bestattungsorten der umliegenden Départements Calvados und Orne hierher umgebettet. Im Jahre 1961 wurde der Friedhof offiziell als deutsche Kriegsgräberstätte eingeweiht.
Die Mehrzahl der hier bestatteten Soldaten fiel zwischen dem 6. Juni und dem 20. August 1944 im Zuge der Landung der Alliierten in der Normandie. Die Gefallenen waren zwischen 16 und 74 Jahren alt. Insgesamt starben während der Operation Overlord im Sommer 1944 mehr als 100.000 Menschen, Amerikaner, Briten, Deutsche, Franzosen, Kanadier, Polen und Angehörige weiterer Nationen.
Rund um den Friedhof wurde, spenden-finanziert, ein Friedenspark aus 1.200 Ahornbäumen angelegt, welche für den Frieden wachsen sollen.