BARFLEUR: Spiel der Gezeiten

Was für ein Anblick! Die Fischerboote im Hafen von Barfleur scheinen sich an die Wand des Hafenbeckens anzulehnen. Bei Ebbe befindet sich fast kein Wasser mehr im Hafen des hübschen kleinen Fischerdorfes an der Küste des Ärmelkanals, dass zu den Plus beaux villages de France – also den schönsten Dörfern Frankreichs – zählt.

In der Mitte des Hafenbeckens liegen allerlei kleinere Boot auf dem Trockenen. Wir nutzen unseren Besuch in Barfleur für einen Rundgang durch den Hafen, besichtigen die hübsche Kirche und schlendern ausgiebig durch die kleinen Straßen und lernen viel über die bewegte Geschichte dieses kleinen Fischerdorfes.

Die Aufnahme in den Kreis der schönsten Dörfer Frankreichs hat Barfleur dem Granit des armorikanischen Massivs zu verdanken, aus dem hier alle Häuser gebaut wurden. Heute zählt Barfleur etwas mehr als 500 Einwohner. Das sah im Mittelalter etwas anders aus. Hier zählte der Ort mit bis zu 9.000 Einwohnern zu den bedeutendsten Häfen und Schiffbauplätzen der Normandie.

Barfleur war zu Zeiten der gemeinsamen Herrschaft über das Königreich England und das Herzogtum Normandie (1066 – 1204) der beliebteste Hafen der Herrscher, um nach England (meist Southampton) überzusetzen.

Eine gewisse Bekanntheit genießt Barfleur auch durch die Seeschlacht von Barfleur (1692), im Zuge des pfälzischen Erbfolgekriegs, zwischen den verbündeten Flotten des Königreichs Englands und der Vereinigten Niederlande einerseits und der Flotte Frankreichs auf der Gegenseite.

Ein Besuch in Barfleur lohnt allemal. Das kleine Dorf hat viel zu bieten und allein der Anblick des leeren Hafenbeckens mit den an die Hafenmauer gelehnten Schiffen ist einen Abstecher wert!

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