Nirgends in Europa gibt es höhere Wellen, als in Nazaré. Bei entsprechenden Bedingungen zählen die sich hier brechenden Wellen zu den höchsten surfbaren Wellen der Welt. Verursacht werden diese riesigen Wellen durch den Nazaré-Canyon, eine bis zu 5.000 Meter tiefe Meeresschlucht, die sich vor der Küste befindet. Hier ergeben sich auf engem Raum enorme Unterschiede in der Wassertiefe. Bei entsprechend guten Bedingungen brechen hier Wellen, die eine Höhe von mehr als 20 Metern erreichen.

Bei unserem Besuch in Nazaré herrschte ein starker Nordwind. Die Wellen waren bei weitem nicht so hoch, wie auf den zahlreichen in Google zu findenden Bildern. Am Strand wurde uns ordentlich Sand um die Ohren geweht, sodass wir diesen später selbst in den Socken finden konnten.
Das Parken von Wohnmobilen ist in weiten Teilen des Ortes verboten. Hier wird aber ein ausreichend großer Parkplatz zur Verfügung gestellt, der sich recht nah am beliebten Surfspot, nördlich von Nazaré befindet.

Hoch über dem Surfer-Strand thront auf einem Felsplateau die Festung São Miguel Acanjo aus dem Jahre 1577, die man vom Strand aus über einen Kletterpfad erreichen kann. Von hier aus hat man eine phantastische Aussicht auf die riesigen Wellen. Der hier oben liegende Ortsteil von Nazaré heißt Sítio und ist sehr touristisch geprägt.




Südlich des Hochplateaus hat man einen Blick auf den modernen Teil Nazarés und den in einer geschützten Bucht liegenden Badestrand. Das Plateau kann man von dort aus mit einer Bergbahn, dem Ascensor de Nazaré erreichen. Die Bahn überwindet auf einer Streckenlänge von 318 Metern mit einer Steigung von 42% einen Höhenunterschied von 110 Metern.




Vom 13. bis Anfang 20. Jahrhundert war Sítio mit seinem Santuário de Nossa Senhora da Nazaré (Heiligtum Unserer Lieben Frau von Nazareth) die wichtigste Wallfahrtsstätte Portugals, was ausschlaggebend bei der Entwicklung zur Touristenstadt war.


Auch wenn bei unserem Besuch im Februar 2025 kein einziger Surfer im Wasser war und die Wellen an diesem Tag weit hinter den Rekordwellen zurückblieben, sind wir von diesem Ort beeindruckt und kommen sicher wieder…